Es ist uns eine Ehre, Atmosphäre!
Wenn es um Nachhaltigkeit geht, wird vermutlich nichts so heftig und so hitzig diskutiert wie das Thema CO₂. Für uns gibt es keinen Zweifel: das Treibausgas ist die Hauptursache der globalen Erwärmung, und diese wiederum lässt arktisches Eis schmelzen, zerstört einzigartige Ökosysteme und verschiebt ganze Klimazonen, um nur einige der dramatischen Folgen zu nennen. Einsparen, einsparen, einsparen… muss also die Devise lauten, doch leider muss man oft genau hinsehen, denn CO₂-Fallen lauern praktisch überall: Egal, ob Rohstoff-Einkauf, Produktion, Lieferketten, Verpackung oder Entsorgung – über den gesamten Produktzyklus hinweg kann der CO₂-Fußabdruck, größer, kleiner oder bestenfalls gar nicht vorhanden sein.
Klimaschutz-Konzept
Produziert am klimaneutralen Standort
Wir haben schon einiges auf den Weg gebracht, um möglichst wenig schädliche Klimagase in die Atmosphäre zu blasen. Deshalb beziehen wir bereits seit 2005 unseren Strom über erneuerbare Energiequellen und betreiben seit 2009 eine hauseigene Photovoltaikanlage. Auch das Blockheizkraftwerk (BHKW), das wir 2016 installiert haben, hilft Energie effizient zu nutzen. Trotzdem lässt sich nicht alles vermeiden und es bleibt was unterm Strich. Deshalb arbeiten wir schon seit 2002 mit PRIMAKLIMA e.V. zusammen, die weltweit Waldaufforstung als Klimaschutzprojekte unterstützen. Damit die Behauptungen auch überprüfbar bleiben, vergibt PRIMAKLIMA Zertifikate, die die Bemühungen belegen. Das Siegel für den „klimaneutralen Standort“ (Kompensation von Scope 1 und 2) haben wir seit 2020. Dafür erfassen wir alle Emissionen, die direkt am Standort entstehen oder indirekt durch den Energieverbrauch am Standort verursacht werden. Konkret umfasst das die Emissionen, die durch das Beheizen des Produktionsstandortes, durch die Erzeugung von Prozesswärme und durch den Treibstoffverbrauch des Unternehmensfuhrparks anfallen.
Key Facts
PRIMAKLIMA-Kooperation seit: 2002
CO2-Emissionen in Tonnen seit Kooperationsbeginn: 1080
Kompensationsumfang: Scopes 1, 2 und (3)
Siegelnummer: PK-DE-00739
Darüber hinaus kompensieren wir ausgewählte Emissionen aus dem Scope 3 wie die Brennstoff- und energiebezogene Emissionen, die nicht in Scope 1+2 erhalten sind. Erfasst werden auch die CO2 Emissionen, die durch die Entsorgung des Abfalls im Betrieb entstehen (Scope 3.5). Auch Geschäftsreisen mit der Bahn und dem PKW sowie die Fahrten der MitarbeiterInnen zum Arbeitsplatz berücksichtigen wir bei der Kompensation (Scope 3.6 und 3. 7). Selbst die Emissionen, die durch die Verwendung von Kopierpapier im Unternehmen anfallen, werden ermittelt (Scope 3.1).
Nicht in der Bilanz enthalten sind die vor- und nachgelagerten Prozesse, d.h. die Rohstoffe, alle Transporte zum Handel. Bei unserer Bilanz handelt es sich um einen Unternehmensfootprint (CCF). Wenn wir das alles zusammengerechnet haben, gleichen wir die Emissionen durch Unterstützung dieser Klimaprojekte aus.
Aufforsten fürs Klima
Aktuelles Projekt:
Mehr als nur Bäume pflanzen.
Seit 2020 unterstützen wir ein Wiederaufforstungsprojekt im Kibale Nationalpark im Westen Ugandas und haben so bereits die Einbindung von 665 Tonnen CO2 ermöglicht. Der Kibale Nationalpark ist ein echter Hotspot der Artenvielfalt: Neben der größten Schimpansen-Population der Welt leben hier zahllose weitere schützenswerte Tier- und Pflanzenarten. Wiederaufforstungen sind nötig, um dieses wertvolle Naturreservoir zu erhalten.
Auch Primaklima arbeitet mit Organisationen zusammen, die die Projekte validieren und verifizieren. Mehr dazu findest Du hier:
Schutz der Tropenwälder
An der Aufforstung von Wäldern hängt ein ganzer Kosmos. Die Renaturierung und der Erhalt eines der letzten verbliebenen Tropenwälder des Landes im Nationalpark Kibale ist weit mehr als nur das bloße Pflanzen von Bäumen.
Es geht um den Schutz des Lebensraums zahlreicher hier heimischer Tiere, wie Schimpansen, Wildkatzen und 320 verschiedener Vogelarten, deren Populationen sich nicht nur erholen, sondern stetig wachsen. Mittlerweile gibt es wieder über 359 Baumarten in diesem Park.
Aber auch die Menschen vor Ort profitieren davon: 27 Gemeinden grenzen an den Nationalpark. Für die Bevölkerung bedeutet das viele verschiedene Beschäftigungsmöglichkeiten und eine sichere Einkommensquelle.
Emissionen vermeiden.
Beim Klimaschutz geht es für uns in erster Linie darum, Emissionen zu vermeiden und die noch unvermeidbaren Emissionen zu kompensieren. Deshalb sind wir beständig daran, unsere Prozesse zu optimieren. Hierzu werden Ziele definiert, die in regelmäßig stattfindenden Meetings festgelegt werden.
Zur systematischen Verfolgung der Maßnahmen und Ziele zur Verbesserung der Prozesse und zur Umsetzung der Standardvorgaben dient das Nachhaltigkeitsmanagementsystem CSE (certified sustainable economics). Die Einhaltung der Vorgaben aus dem Standard wird jährlich in Audits validiert und zertifiziert.
Das haben wir bisher erreicht.
- Wir beziehen 100 % Ökostrom von Green Planet Energy
- Seit 2011 erzeugen wir CO2-neutralen Strom mit der eigenen PV-Anlage mit einer Leistung von 58,8 kWp.
- Seit 2016 betreiben wir ein 20 KW Blockheizkraftwerk (BHKW) das wärmeoptimiert gleichzeitig auch Strom produziert, der am Standort eingesetzt wird.
- Für das BHKW und die Heizungen wird ProWindgas von Green Planet Energy eingekauft. Für das Jahr 2022 bestand der Anteil aus 15,5% erneuerbare Gase. Das bedeuten eine Einsparung von etwa 14 t CO2e. Bis 2027 will Green Planet klimaneutrales Gas anbieten.
- Umrüstung der Leuchtmittel auf LED im ganzen Unternehmen.
- Mehr als 90% der Kunststofffaschen bestehen aus HD-PE Monomaterial und aus 100 % Kunststoffrecyclat.
- Etiketten, die auf Kunststoffflaschen verwendet werden, sind aus reinem PE. Etiketten, die auf Papierverpackungen verwendet werden, sind aus Papier. Flaschen und Etiketten sind dadurch vollständig recyclingfähig und stehen somit dem Kreislauf wieder zur Verfügung.
- Die Verwendung von Bag-in-Box-Verpackungen spart zwischen 80 und 85% Kunststoff und CO2-Emssionen beim Transport ein.
- Nachfüllflaschen und das Bag-in-Box-System führen zu einer Verringerung des Verpackungsmülls.
- Das Kopierpapier besteht zu 100% aus recycelten Papierfasern, welches mit einem sehr geringen Energie- und Wasserverbrauch, ohne Chlorbleiche oder optische Aufheller hergestellt wird.
- Ausgangsrechnungen werden digital erstellt und versendet.
- Umverpackungen sind mindestens zu 80% aus Altpapier. Der größte Teil dieser Verpackungen hat einen Recyclinganteil von > 90%.
- Verpackungen unterliegen einem ständigen Optimierungsprozess.
- Eigene Herstellung der Seifen auf Grundlage im Niedrigtemperaturverfahren.
- Die eingesetzten Pflanzenöle stammen zu 100% aus biologischem Anbau.
- Einsatz validierter und zertifizierter Rohstoffe nach den Standards NCP und NCS.
- Konzentrierte Produkte sparen CO2-Emissionen beim Transport und beim Verpackungsmateria ein.
- Wir bevorzugen kurze Lieferwege: Regionale Lieferanten werden unter ähnlichen Bedingungen bevorzugt.
- Die Auswahl von Lieferanten erfolgt auch aufgrund von Nachhaltigkeitskriterien.
- Reiserichtlinie für Mitarbeiterinnen (Minimierung von Flugreisen, Bevorzugung der Bahn)
- 100% der Dienstfahrzeuge sind auf E-Mobilität umgestellt.
- Dienstfahrräderprogramm
- 100% Ökostrom für E-Autos und E-Bikes
- Unterstützung der Enkeltauglichen Landwirtschaft
Klimaschutz als Chance
Klimaschutz ist eine ständige Herausforderung, da sich die Umwelt verändert und neue Herausforderungen entstehen. Technologische Fortschritte und auch gesetzliche Vorgaben erfordern kontinuierliche Anpassungen und Verbesserungen. Wir haben den Anspruch Vorreiter zu sein und haben uns deshalb diese Ziele für die Zukunft gesetzt:
- 100% bilanzielle Energieautarkie für Strom bis Ende 2024.
- 30% der Prozesswärme wollen wir im firmeneigenen Anlagen klimaneutral erzeugen.
- Unsere vorhandene PV-Anlage möchten wir um 240 kWp erweitern.
- Warmwasserleitungen sollen weiter isoliert werden.
- Das BHKW und der Kompressor sollen intelligent in den Heizkreislauf eingebunden werden.